Wenn die Pflanzen im Garten nicht richtig wachsen wollen, dann kann es sein, dass es ihnen einfach an der nötigen Düngung fehlt. Eine kleine Kompostgabe kann da wahre Wunder vollbringen.
Vor der Geldmarktpolitik habe ich zwar wenig Ahnung, aber wenn ich das richtig verstehe, dann kann man die Wirtschaft düngen, indem man einfach etwas mehr Geld in Umlauf bringt.
Leider ist es nun aber so, dass die Pflanzen im Garten es überhaupt nicht mögen, wenn man ihnen zu viele Nährstoffe zur Verfügung stellt - sie werden anfällig für Krankheiten und im Extremfall sterben sie sofort an den Folgen der Überdüngung.
Kann das bei der Wirtschaft eigentlich auch passieren? Macht zu viel Düngung die Wirtschaft ebenfalls krank? Aber sicher kann das passieren, das zeigt zum Beispiel die
Hyperinflation Anfang der zwanziger Jahre in der Weimarer Republik. Die in dem Wikipedia-Artikel beschriebene Formel erklärt schön, wie es zu so einer Hyperinflation kommen kann. Unter anderem nämlich wenn die betroffenen Staaten nicht rechtzeitig aufhören zu düngen.
Australien fängt jetzt tatsächlich an, die Düngung
etwas zurück zu fahren. Sie erhöhen ihren Leitzins um ein viertel Prozent. Traue ich das unseren europäischen Regierungen und unserer Notenbank auch zu? Traue ich das der amerikanischen Notenbank zu? Immerhin würden sie sich damit einen ziemlichen Ärger mit Gewerkschaften und Industrieverbänden einhandeln.
Ich bin skeptisch! Ich befürchte, sie werden noch längere Zeit an niedrigen Zinsen für die Banken festhalten und weiter geliehenes Geld in die Wirtschaft pumpen. Naja, wenn es ganz hart kommt, habe ich ja immer noch meinen Garten. Da kann ich selbst bestimmen, wann ich aufhören muss Kompost zu verteilen.